Trockene Adventskränze, Christbäume, aber auch Feuerwerke und Silvesterraketen werden zum Jahreswechsel schnell zum Gefahrengut. Schäden im sechsstelligen Bereich sind bei einem Wohnungs- oder Hausbrand keine Seltenheit.
Wenn der Christbaumbrand zum Inferno wird
Vor allem trockene Nadeln am Christbaum entzünden sich schnell: „Christbaumkerzen aus Wachs sind zwar ein schöner Brauch, jedoch brandgefährlich. Denn ohne Feuerlöscher lässt sich ein brennender Baum kaum löschen. Bei grober Fahrlässigkeit, etwa wenn Kerzen unbeaufsichtigt brennen, kann sogar der normalerweise vorhandene Versicherungsschutz hinfällig sein und die besinnliche Zeit zum Desaster werden lassen“, warnt Martin Zagler, CEO des Brandschadensanierers SOLUTO. Österreichweit belaufen sich die Schäden durch Feuer auf Summen in Millionenhöhe.
Daher gibt es ein paar wichtige Tipps, die beachtet werden sollten, um einen Christbaumbrand zu vermeiden:
- Hat man bereits einen schönen Christbaum gefunden, sollte dieser möglichst lange im Freien stehen, um ein frühzeitiges Austrocknen zu verhindern. Gibt es nur die Möglichkeit der Lagerung im Innenbereich, solle diese bis zum Aufstellen in einem Eimer mit Wasser erfolgen.
- Zu empfehlen sind ebenfalls Christbaumständer, die standsicher und zusätzlich mit Wasser befüllbar sind.
- Wird der Baum aufgestellt, sollte darauf geachtet werden, dass ein Sicherheitsabstand von 50 cm zu brennbaren Gegenständen eingehalten wird. Zudem sollte auch zum Heizkörper genügend Abstand eingehalten werden.
- Der Weihnachtsbaum sollte so platziert werden, dass im Falle eines Brandes das rasche Verlassen des Raumes ungehindert möglich ist. Auf brennbare Stoffe wie Papier, Watte, Zelluloid und Zellwolle, wie auch auf Wachs- und Spritzkerzen sollte verzichtet werden.
- Aber auch bei der Verwendung von elektrischen Lichterketten ist darauf zu achten, dass Steckdosen nicht überlastet werden. Vor der Inbetriebnahme sollten daher alle Anschlüsse und Kabel sorgfältig kontrolliert werden. Weist die Kette Schäden auf, sollte sie auf keinen Fall verwendet werden, es besteht die Gefahr eines Kurzschlusses!
Gefahr Adventskranz
Der Adventskranz und der gemütliche Kerzenschein gehört für viele Menschen zur Adventszeit dazu. Wenn ein paar Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden, ist dagegen auch nichts einzuwenden.
Damit die vorweihnachtliche Stimmung nicht durch einen Wohnungsbrand getrübt wird, sollten folgende Regeln beachtet werden:
- Brennende Kerzen auf Adventskränzen und Gestecken, sowie Tannenbäumen, sollten niemals unbeaufsichtigt sein.
- Die Kerzen sollten außerdem nie vollständig herunterbrennen, sondern frühzeitig gegen neue Kerzen ausgetauscht werden.
- Adventskränze- und Gestecke immer in ausreichendem Abstand zu brennbaren Gegenständen platzieren. Sie sollten auf einer feuerbeständigen, nicht entzündbaren Unterlage aus Blech, Porzellan, Marmor, Granit etc. stehen.
- Die Kränze und Gestecke am besten mehrmals mit Wasser besprühen, zum Beispiel mit einer Blumenspritze. So bleibt der Adventskranz länger frisch und ist nicht so schnell entflammbar.
Sicherheitsvorkehrungen fürs Weihnachtsfest
Bevor der Christbaum oder der Adventskranz die Inneneinrichtung kostet, sei die Investition in einen Feuerlöscher sinnvoll, empfiehlt Zagler. Bei einem Wohnungsbrand sollten Schaumfeuerlöscher mit einem Volumen von mindestens sechs Kilogramm das Mittel der Wahl sein, denn mit kleineren Geräten lasse sich kein Christbaum löschen. Falls kein Feuerlöscher vorhanden ist, sollte zumindest ein großer Kübel Wasser bereitgestellt werden. Das Wasser entzieht dem Feuer Sauerstoff, senkt die Temperatur und ist zumindest bei kleineren Christbäumen und Gestecken eine gute Alternative. Löschdecken sind nicht empfehlenswert, da der Baum beim Löschversuch leicht umstürzen kann und andere Textilien in Brand stecken könnte. „Vor allem zu Silvester, Neujahr oder gar später sollte man auf das Entzünden von Echtwachskerzen aus Sicherheitsgründen besser verzichten“, rät Zagler.

Achtung bei Feuerwerk
Auch Wunderkerzen und Tischfeuerwerke stellen eine nicht zu unterschätzende Gefahr dar. Daher sollten sich keinerlei brennbare Materialien in der Nähe befinden; das gilt auch für den Untergrund. Feuerwerke im Außenbereich können ebenfalls zu einem Hausbrand führen. Denn Pyrotechnik im Privatgebrauch ist oft unberechenbar, das Gefahrenpotential hoch. Feuerwerksraketen können auf Balkonen oder Dachstühlen schnell Möbel, Dämmstoffe oder ähnlich Brennbares entzünden. Werden die Feuer nicht schnell genug entdeckt und gelöscht, können sie binnen kürzester Zeit auf das gesamte Gebäude übergreifen.