Wie Christbaum, Adventskranz und Feuerwerksrakete zur Gefahr werden

Zuletzt aktualisiert am 22 Dec, 2022 | Ratgeber, Ratgeber zu Brandschaden

Trockene Adventskränze, Christbäume, aber auch Feuerwerke und Silvesterraketen werden zum Jahreswechsel schnell zum Gefahrengut. Schäden im sechsstelligen Bereich sind bei einem Wohnungs- oder Hausbrand keine Seltenheit.

Wenn der Christbaumbrand zum Inferno wird

Vor allem trockene Nadeln am Christbaum entzünden sich schnell: „Christbaumkerzen aus Wachs sind zwar ein schöner Brauch, jedoch brandgefährlich. Denn ohne Feuerlöscher lässt sich ein brennender Baum kaum löschen. Bei grober Fahrlässigkeit, etwa wenn Kerzen unbeaufsichtigt brennen, kann sogar der normalerweise vorhandene Versicherungsschutz hinfällig sein und die besinnliche Zeit zum Desaster werden lassen“, warnt Martin Zagler, CEO des Brandschadensanierers SOLUTO. Österreichweit belaufen sich die Schäden durch Feuer auf Summen in Millionenhöhe.

Daher gibt es ein paar wichtige Tipps, die beachtet werden sollten, um einen Christbaumbrand zu vermeiden:

  • Hat man bereits einen schönen Christbaum gefunden, sollte dieser möglichst lange im Freien stehen, um ein frühzeitiges Austrocknen zu verhindern. Gibt es nur die Möglichkeit der Lagerung im Innenbereich, solle diese bis zum Aufstellen in einem Eimer mit Wasser erfolgen.
  • Zu empfehlen sind ebenfalls Christbaumständer, die standsicher und zusätzlich mit Wasser befüllbar sind.
  • Wird der Baum aufgestellt, sollte darauf geachtet werden, dass ein Sicherheitsabstand von 50 cm zu brennbaren Gegenständen eingehalten wird. Zudem sollte auch zum Heizkörper genügend Abstand eingehalten werden.
  • Der Weihnachtsbaum sollte so platziert werden, dass im Falle eines Brandes das rasche Verlassen des Raumes ungehindert möglich ist. Auf brennbare Stoffe wie Papier, Watte, Zelluloid und Zellwolle, wie auch auf Wachs- und Spritzkerzen sollte verzichtet werden.
  • Aber auch bei der Verwendung von elektrischen Lichterketten ist darauf zu achten, dass Steckdosen nicht überlastet werden. Vor der Inbetriebnahme sollten daher alle Anschlüsse und Kabel sorgfältig kontrolliert werden. Weist die Kette Schäden auf, sollte sie auf keinen Fall verwendet werden, es besteht die Gefahr eines Kurzschlusses!

Gefahr Adventskranz

Der Adventskranz und der gemütliche Kerzenschein gehört für viele Menschen zur Adventszeit dazu. Wenn ein paar Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden, ist dagegen auch nichts einzuwenden.

Damit die vorweihnachtliche Stimmung nicht durch einen Wohnungsbrand getrübt wird, sollten folgende Regeln beachtet werden:

  • Brennende Kerzen auf Adventskränzen und Gestecken, sowie Tannenbäumen, sollten niemals unbeaufsichtigt sein.
  • Die Kerzen sollten außerdem nie vollständig herunterbrennen, sondern frühzeitig gegen neue Kerzen ausgetauscht werden.
  • Adventskränze- und Gestecke immer in ausreichendem Abstand zu brennbaren Gegenständen platzieren. Sie sollten auf einer feuerbeständigen, nicht entzündbaren Unterlage aus Blech, Porzellan, Marmor, Granit etc. stehen.
  • Die Kränze und Gestecke am besten mehrmals mit Wasser besprühen, zum Beispiel mit einer Blumenspritze. So bleibt der Adventskranz länger frisch und ist nicht so schnell entflammbar.

Sicherheitsvorkehrungen fürs Weihnachtsfest

Bevor der Christbaum oder der Adventskranz die Inneneinrichtung kostet, sei die Investition in einen Feuerlöscher sinnvoll, empfiehlt Zagler. Bei einem Wohnungsbrand sollten Schaumfeuerlöscher mit einem Volumen von mindestens sechs Kilogramm das Mittel der Wahl sein, denn mit kleineren Geräten lasse sich kein Christbaum löschen. Falls kein Feuerlöscher vorhanden ist, sollte zumindest ein großer Kübel Wasser bereitgestellt werden. Das Wasser entzieht dem Feuer Sauerstoff, senkt die Temperatur und ist zumindest bei kleineren Christbäumen und Gestecken eine gute Alternative. Löschdecken sind nicht empfehlenswert, da der Baum beim Löschversuch leicht umstürzen kann und andere Textilien in Brand stecken könnte. „Vor allem zu Silvester, Neujahr oder gar später sollte man auf das Entzünden von Echtwachskerzen aus Sicherheitsgründen besser verzichten“, rät Zagler.

Wie löscht man einen Lithium-Ionen-Akku-Brand?

  1. Feuerwehr rufen
  2. Bis dahin: Wasser ist das Mittel der Wahl
  3. Wenn vorhanden: Lithium-Ionen-Feuerlöscher einsetzen
  4. Raum verlassen – Entstehung giftiger Dämpfe möglich!

Wenn es trotz richtiger Lagerung und Umgang des Akkus zum Ernstfall kommt, ist auf jeden Fall die Feuerwehr zu rufen. Zwar können kleine Gegenstände wie Smartphones, Spielsachen & Co mit viel (!) Wasser geflutet werden, bei größeren Objekten wie E-Bikes oder E-Scooter wird dies jedoch nur bedingt funktionieren. Das Ersticken der Flamme oder sonstigen Löschmitteln hat keine Wirkung, da die chemischen Prozesse gekühlt werden müssen. Achtung: Beim Brand von Lithium-Ionen-Akkus entstehen gesundheitsgefährdende Dämpfe!

Lesen Sie alles zu Ursachen und zur Brandbekämpfung bei Akku Bränden in unserem Ratgeber Artikel Akku Brand – Alles über Lithium-Ionen-Akkus & Co

Achtung bei Feuerwerk

Auch Wunderkerzen und Tischfeuerwerke stellen eine nicht zu unterschätzende Gefahr dar. Daher sollten sich keinerlei brennbare Materialien in der Nähe befinden; das gilt auch für den Untergrund. Feuerwerke im Außenbereich können ebenfalls zu einem Hausbrand führen. Denn Pyrotechnik im Privatgebrauch ist oft unberechenbar, das Gefahrenpotential hoch. Feuerwerksraketen können auf Balkonen oder Dachstühlen schnell Möbel, Dämmstoffe oder ähnlich Brennbares entzünden. Werden die Feuer nicht schnell genug entdeckt und gelöscht, können sie binnen kürzester Zeit auf das gesamte Gebäude übergreifen.

Was ist ein Fettbrand und wie kann er gelöscht werden?

Fettbrände entstehen, wenn sich Öl oder Speisefett über seinen Brennpunkt erhitzt und in Kombination mit Sauerstoff entzündet. Wenn man bemerkt, dass das Fett in der Pfanne oder am Gasgrill Flammen fängt, sollte man dem Feuer den Sauerstoff entziehen und nicht mit Wasser löschen. Das könnte nämlich zu einer fatalen Fettexplosion führen.

Lesen Sie alles zu Ursachen und zur Brandbekämpfung bei Fettbränden in unserem Ratgeber Artikel Fettbrand: Ursachen, Gefahren und Löschmittel

 

 

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