Flachdach abdichten: So schützen Sie Ihr Zuhause vor Wasserschäden

Zuletzt aktualisiert am 18 Aug, 2025 | Ratgeber, Ratgeber zu Lecks bei Leitung & Heizung, Ratgeber zu Wasserschaden

Flachdächer eröffnen faszinierende Möglichkeiten: Sie maximieren nicht nur den nutzbaren Wohnraum, sondern bieten auch eine ideale Leinwand für kreative Gestaltungsideen und bestechen durch ihr elegantes, modernes Design. Doch um diese Vorteile voll auszuschöpfen, ist eine sorgfältige Abdichtung unerlässlich, um Ihr Zuhause vor Wasserschäden zu schützen. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, welche Methoden und Materialien sich besonders gut eignen, um Ihr Flachdach langfristig dicht und sicher zu halten.

 Abdichten mit Blech

Ein Flachdach, das mit Blech abgedichtet wird, zeichnet sich durch seine hohe Belastbarkeit und Begehbarkeit aus. Wenn das Blechdach fachgerecht montiert ist, kann es problemlos über 50 Jahre halten und bleibt dabei weitgehend wartungsfrei. Wichtig ist hierbei, dass die Mindestneigung gemäß den technischen Vorgaben eingehalten wird, um einen sicheren Wasserablauf zu gewährleisten. Allerdings gibt es auch Nachteile: Die Kosten für eine solche Abdichtung sind vergleichsweise hoch, und bei Regen oder Hagel kann es deutlich lauter sein als andere Materialien.

Warum ist das Abdichten von Flachdächern wichtig?

Eine effektive Abdichtung ist entscheidend, um die Integrität und Langlebigkeit von Flachdächern zu gewährleisten, da sie grundlegend zum Schutz des Gebäudes vor Witterungseinflüssen beiträgt. Besonders Staunässe kann schnell zum Problem werden, da sie langsamer als Regenwasser in die Konstruktion eindringt. Wenn das Flachdach nicht gut abgedichtet ist, besteht die Gefahr, dass Feuchtigkeit in die Materialien gelangt.

Das kann unangenehme Folgen haben: Holz kann anfangen zu schimmeln oder zu faulen, während bei Stahlbeton die Bewehrung rosten könnte und ihre Festigkeit einbüßt. Ein schlecht abgedichtetes Dach ist also anfälliger für mechanische Einflüsse. Darüber hinaus ist eine gute Abdichtung auch entscheidend für die Wärmedämmung.

Nur wenn das Dach keine Undichtigkeiten aufweist, kann die Wärme im Gebäude bleiben. Das bedeutet für Sie: weniger Heizkosten und mehr Komfort. Auch die unterschiedlichen Witterungsbedingungen, wie Sonne, Regen und Temperaturschwankungen, machen eine sorgfältige Abdichtung notwendig, damit Ihr Flachdach langfristig in einem guten Zustand bleibt.Falls Sie bereits den Verdacht auf eine Undichtigkeit haben oder wissen möchten, was im Ernstfall zu unternehmen ist, empfehlen wir Ihnen, unseren Ratgeber zur Flachdach-Leckortung zu lesen. Dort werden verschiedene Methoden zur Leckortung vorgestellt, die Ihnen helfen können, das Problem effektiv zu identifizieren und zu beheben. Weitere Informationen gibt es hier: https://www.soluto.cc/ratgeber/flachdach-leckortung/

Auf was muss man beim Abdichten achten?

Immer mehr Menschen legen Wert auf Ökologie und Nachhaltigkeit, insbesondere wenn es um das Decken von Dächern geht. Flachdächer sind besonders gut geeignet, um sie später zu begrünen. Dabei sollten Sie jedoch auf das Gefälle des Dachs achten. Eine Neigung von etwa 2 bis 8 Prozent sorgt dafür, dass Wasser optimal abfließen kann, ohne Pfützen zu bilden.

Die Dichtungsbahnen sollten aus umweltfreundlichen und hydrolysebeständigen Materialien bestehen. Wichtig ist zudem, dass das Flachdach “Wurzelfest nach FLL” ist. Wenn Sie planen, Ihr Flachdach beispielsweise für eine Photovoltaikanlage zu nutzen, sind wurzelfeste Materialien ebenfalls vorteilhaft, da sie Schäden durch Pflanzen, die durch Samenflug Fuß fassen, verhindern können.

In Österreich ist die ÖNORM B 3691 für diese Anforderungen zuständig. Egal welches Material Sie wählen, das Abdichten des Flachdachs mit Bahnen aus Bitumen, Kunststoff oder EPDM-Folie ist entscheidend.

Flachdach abdichten nach DIN 18531 – das ist zu beachten

Die DIN 18531 ist die maßgebliche Norm für die Abdichtung von Dachflächen, insbesondere bei nicht genutzten und genutzten Flachdächern. Sie legt fest, wie Dächer fachgerecht gegen Niederschlag abgedichtet werden müssen – von der Planung über die Materialwahl bis zur Ausführung und Wartung. Damit bildet sie die Grundlage für langlebige, sichere Flachdachkonstruktionen nach dem Stand der Technik.

Diese gliedert sich wie folgt:

  • Teil 1: Anforderungen, Planungs- und Ausführungsgrundsätze
  • Teil 2: Stoffe (z. B. Bitumenbahnen, Kunststoffbahnen, Flüssigkunststoffe)
  • Teil 3: Auswahl, Ausführung und konstruktive Details
  • Teil 4: Instandhaltung und Wartung
  • Teil 5: Balkone, Loggien und Laubengänge

Für die Abdichtung von Flachdächern – ob im Neubau oder bei der Sanierung – ist die Einhaltung der DIN 18531 entscheidend. Sie schützt nicht nur vor Feuchteschäden und Bauschäden, sondern stellt a

Materialien zum Abdichten im Überblick

Wenn es um das Abdichten von Flachdächern geht, spielt die Wahl des richtigen Materials eine entscheidende Rolle für die Langlebigkeit und Funktionalität Ihres Daches. In diesem Abschnitt werfen wir einen Blick auf die verschiedenen Materialien, die zur Abdichtung verwendet werden können.

Bitumenbahn und Schweißbahnen

Eine einfache und effektive Methode, um ein Flachdach abzudichten, ist der Einsatz von Bitumenschweißbahnen. Diese bestehen aus einer stabilen Trägereinlage, häufig aus Polyester, Glas oder Jute, die von zwei Schichten Bitumen umgeben ist. Dank dieser Konstruktion sind die Bahnen nicht nur besonders witterungsbeständig und wasserdicht, sondern auch leicht zu verarbeiten.

Beim Verlegen werden die Bitumenbahnen mit einer Überlappung ausgerollt und anschließend mit flüssigem Bitumen verklebt. Je nach Art der Bahn können die Nahtstellen entweder verschweißt oder mit Kaltkleber fixiert werden. Beim Schweißverfahren wird die Bahn von unten erhitzt, während beim Kaltklebeverfahren die Bahnen bereits eine Klebeschicht auf der Unterseite haben.

Ein kleiner Nachteil von Bitumen ist, dass es nach dem Verschweißen fest am Dach haftet und sich später nur schwer entfernen lässt. Rückstände bleiben meist haften und müssen mit einem Spachtel oder Meißel entfernt werden. Alternativ können Fachfirmen Trockeneisstrahlverfahren einsetzen, um die Reste schonend zu entfernen.

Flüssigbitumen und Bitumenspachtelmasse

Eine hervorragende Möglichkeit zur Abdichtung von Flachdächern ist die Verwendung von flüssigem Bitumen und Bitumenspachtelmasse. Bei dieser Methode wird das flüssige Bitumen gleichmäßig auf die Fläche gegossen, und ein Vlies wird zur Armierung eingedrückt. Dieser Prozess kann mehrfach wiederholt werden, was den Vorteil bietet, dass keine Nähte entstehen, durch die Feuchtigkeit eindringen könnte. Dies macht flüssiges Bitumen besonders ideal für komplizierte Strukturen wie Durchdringungen, Lichtkuppeln oder Dachabläufe, da es sich flexibel an die Konturen anpasst und keine mechanische Befestigung am oberen Rand benötigt.

Häufig wird flüssiges Bitumen in Kombination mit bereits bestehenden Bitumendichtbahnen verwendet oder als Schichtaufbau mit Armierungsvlies eingesetzt. Bitumenspachtelmasse und flüssiges Bitumen sind zudem sehr nützlich bei Wartungs- und Reparaturarbeiten von Bitumendichtbahnen. Für eine vollständige Abdichtung kommen auch Dickbeschichtungen auf Bitumenbasis zum Einsatz, die meist mit grobem Sand abgestreut werden, um die Oberfläche abzustumpfen.

Zusammenfassend bietet die Abdichtung mit flüssigem Bitumen zwei wesentliche Vorteile: Sie verhindert das Eindringen von Wasser durch Nähte und passt sich hervorragend an den Untergrund an, was eine zuverlässige Lösung für alle Arten von Flachdächern darstellt!

EPDM – Bahnen

EPDM-Dichtungsbahnen (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk) bieten eine hochwertige Lösung zur Abdichtung von Flachdächern. Erhältlich in Form von vorgefertigten Planen oder Bahnen, ermöglichen sie eine effiziente Verlegung. Besonders die Planen bieten den Vorteil, dass kaum Nähte erforderlich sind, was das Risiko potenzieller Undichtigkeiten erheblich reduziert. Je nach Anforderung können die Folien entweder lose verlegt oder vollflächig verklebt werden.

Bei fachgerechter Installation überzeugt EPDM durch eine außergewöhnlich lange Lebensdauer von über 50 Jahren. Das Material ist beständig gegenüber UV-Strahlung, Ozon und vielen Chemikalien, bleibt dabei dauerhaft elastisch und ist zudem mit Bitumen verträglich. Seine Leichtigkeit im Vergleich zu Bitumenbahnen macht es besonders geeignet für Leichtbaukonstruktionen. Darüber hinaus kann bei entsprechender Statik das Flachdach nach der Abdichtung sogar begrünt werden, was sowohl ökologisch als auch ästhetisch vorteilhaft ist.

Flüssigkunststoff

Flüssigkunststoff bietet eine ideale Lösung für die Abdichtung von Flachdächern, besonders an schwer zugänglichen oder komplexen Stellen. Das Material haftet zuverlässig auf verschiedensten Untergründen wie Holz, Beton, Metall und sogar älteren Abdichtungen aus Bitumen. Für Heimwerker sind 1-Komponenten-Flüssigkunststoffe besonders praktisch, da sie ohne vorheriges Anmischen sofort einsatzbereit sind und in kurzer Zeit eine regensichere Dachhaut bilden. Einige Produkte enthalten bereits verstärkende Fasern, sodass das Einarbeiten von Vlies entfällt. Der Auftrag erfolgt in mehreren Schichten, was für eine reiß- und dehnfeste Oberfläche sorgt. Zudem passt sich Flüssigkunststoff nahtlos den Konturen des Untergrunds an, integriert mühelos komplizierte Bauteile und benötigt keine mechanischen Befestigungen im Randbereich – ideal für großflächige Abdichtungen ebenso wie für detailreiche Dichtarbeiten.

Flachdachabdichtung als Basis für Dachbegrünung

Begrünte Flachdächer sind nicht nur ein ästhetischer Blickfang, sondern leisten auch einen aktiven Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. Sie verbessern das Mikroklima, binden Feinstaub, speichern Regenwasser und schaffen neuen Lebensraum für Pflanzen und Insekten – besonders in dicht besiedelten Gebieten. In Österreich wird bereits jedes zehnte Flachdach als Gründach ausgeführt, wie der Green Market Report Austria zeigt. [https://nachhaltigwirtschaften.at/resources/sdz_pdf/GMR_19_22_komprimiert.pdf] Doch damit das Gründach langfristig Freude macht, benötigt es eine sichere und durchdachte Abdichtung als Basis.

Wer ein Flachdach begrünen möchte – ob extensiv mit Sedum oder intensiv mit begehbaren Grünflächen – braucht eine besonders zuverlässige und wurzelfeste Abdichtung. Denn nur wenn die Abdichtungsschicht fachgerecht ausgeführt ist, kann sie das Dach dauerhaft vor Durchwurzelung, Feuchtigkeit und Staunässe schützen. Dabei gelten erhöhte Anforderungen an Material, Schichtaufbau und Gefälle. Eine Abdichtung nach DIN 18531(Ankerlink nach oben: H3: Flachdach abdichten nach DIN 18531 – das ist zu beachten) in Kombination mit der DIN 18535 (für Abdichtungen unter Begrünungen) schafft die nötige Sicherheit. Gerade bei nachträglicher Dachbegrünung ist eine sorgfältige Sanierung oder Ergänzung der Abdichtung unerlässlich – im Idealfall durch Fachbetriebe mit Erfahrung im Bereich Gründach-Systeme.

Leck unter der Dachbegrünung – schwer zu finden, aber nicht unmöglich

Ein Leck unter einer begrünten Dachfläche ist eine große Herausforderung in der Flachdachsanierung. Durch die Auflast aus Substrat, Pflanzen und Schutzschichten ist die Undichtigkeit oft nicht sofort sichtbar – Feuchtigkeit tritt meist erst verzögert im Innenraum hervor. Umso wichtiger ist eine präzise Leckortung, die das Dach nicht unnötig beschädigt. Innovative Verfahren wie das Elektroimpulsverfahren oder die Lecksuche mit Rauchgas oder Tracer-Gas ermöglichen es, verdeckte Schäden punktgenau zu lokalisieren. Mehr erfahren: https://www.soluto.cc/leistungen/flachdach-leckortung/

Flachdach abdichten: Kosten

Die Kosten für die verschiedenen Abdichtungsmaterialien können stark variieren und hängen oft von der Qualität und den spezifischen Anforderungen ab:

  • Bitumenbahn und Schweißbahnen: Diese klassischen Abdichtungsmethoden bieten eine kostengünstige Lösung für Flachdächer. Die Preise liegen hier zwischen 10 und 30 Euro pro Quadratmeter, abhängig von der Qualität und Art der verwendeten Bahn.
  • Flüssigbitumen und Bitumenspachtelmasse: Diese Materialien sind ideal für kleinere Reparaturen und Wartungsarbeiten. Sie kosten etwa 15 bis 25 Euro pro Quadratmeter und bieten eine effektive Abdichtung.
  • EPDM-Bahnen: Diese synthetischen Kautschukbahnen sind für ihre Langlebigkeit bekannt und bieten einen hervorragenden Schutz. Die Preise bewegen sich im Bereich von 30 bis 50 Euro pro Quadratmeter, was die Investition in eine langfristige Lösung rechtfertigt.
  • Flüssigkunststoff: Dieses vielseitige Material eignet sich sowohl für große Flächen als auch für detailreiche Abdichtungen. Die Kosten liegen bei etwa 15 bis 30 Euro pro Quadratmeter, abhängig von den spezifischen Anforderungen.
  • Blech: Diese Methode ist besonders stabil und langlebig, erfordert jedoch eine höhere Investition. Die Preise variieren zwischen 40 und 80 Euro pro Quadratmeter, je nach Materialqualität und individuellen Gegebenheiten.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Preisspannen je nach Region und Anbieter leicht abweichen können. Daher empfiehlt es sich, mehrere Angebote einzuholen, um die beste Lösung für Ihr Flachdach zu finden.

 

Abschließend lässt sich sagen,…

…dass eine sorgfältige Abdichtung von Flachdächern entscheidend ist, um Wasserschäden und langfristige Schäden an der Bausubstanz zu vermeiden. Die Auswahl des richtigen Materials und der passenden Methode spielt eine zentrale Rolle für die Langlebigkeit und Funktionalität des Daches. Ob Bitumen, Flüssigkunststoff oder Blech – jede Option hat ihre eigenen Vorteile. Daher ist es ratsam, lieber in ein qualitativ hochwertiges Dach zu investieren, anstatt beim Material zu sparen. Eine gezielte Planung und Ausführung tragen nicht nur zum Schutz Ihres Zuhauses bei, sondern auch zur Effizienz und zum Komfort in Ihrem Wohnraum.

 

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